Bußgottesdienst
1996
am 22. März 1996 in der Basilika Petersberg
Thema: "Im
Netz gefangen - vom Netz aufgefangen"
Gesangliche Gestaltung: Singgruppe von Ampermoching
Eingangslied: "Jetzt
ist die Zeit, jetzt ist die Stunde. ." (l. - 3. Strophe)
Begrüßung:
Zum Bußgottesdienst mit dem Thema "Im Netz gefangen - vom
Netz aufgefangen" dürfen wir Sie herzlich begrüßen.
Laßt uns gemeinsam beginnen: Im Namen des Vaters und des
Sohnes. . . [Unser Gott, der Herr der Versöhnung und Liebe
sei mit euch! - Und mit deinem Geiste.]
Einführung:
Sie haben in Ihren Händen den Teil eines Netzes. Netz kann
Sinnbild für Verstrickung sein. Der Mensch kann fürchtbar
tief in Schuld verstrickt sein. Manchmal kann die Verstrickung
so groß sein, daß es unmöglich ist, sich selbst
daraus zu befreien. Netz kann aber auch Sinnbild für gehalten
und aufgefangen werden sein. Aufmerksamkeit, geschenktes Vertrauen
und vergebende Liebe sind zugleich Halt und Rettung. Denken wir
in diesem Bußgottesdienst darüber nach in welchen Netzen
und Verstrickungen wir gefangen sind. Das Sinnbild vom Netz mit
der Bedeutung von Schuld und Vergebung soll uns dabei helfen.
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Kyrie:
Laßt uns ruhig werden und nachdenken über unser Leben:
Unsere Welt kennt das Atom und kleinste Teilchen - Wir verlieren die Verbindung
zu Gott und leben gedankenlos unser Leben.
Herr, erbarme dich unser.
Unsere Welt kennt den Menschen bis ins Gen hinein - Wir bemerken oftmals
nicht seine tiefste Bestimmung.
Christus, erbarme dich unser.
Unsere Welt hat scheinbar grenzenlose Macht durch Wissen - Gleichzeitig
geht uns die Liebe zum Menschen und zur Natur verloren.
Herr, erbarme dich unser.
Gebet:
Guter Gott, Deine Worte sind manchmal wie Hände, die mich sanft umarmen
und umhüllen. Sie entwirren mich aus den Vertrickungen unserer Zeit.
Deine Worte sind aber auch manchmal wie Schwerter, die tief in mein Innerstes
eindringen und zur Umkehr aufrufen. Und manchmal sind Deine Worte wie
Netze, die mich aus dem Wasser ziehen, die mich vor dem Ertrinken retten.
Sei in dieser Stunde bei uns und laß uns in Deinem Netz gehalten
sein durch Jesus Christus unserem Herrn. Amen.
Singgruppe: "Meine engen
Grenzen. ."
Besinnungsteil
- Gewissenserforschung
l. Geschichte: "Das
Stromnetz"
......
Wir wollen uns besinnen:
Ein Fernseher mit allen Raffinessen, ein Götze unserer Zeit - und
kein Anschluß am Strom-Netz!
> Worauf kommt es mir in meinem Leben an?
> Lasse ich mich von Nebensächlichkeiten blenden?
> Welche Götter machen mir zu schaffen?
> Übersehe ich in meinem Alltag das Wesentliche?> Bin
ich am Strom-Netz Gottes angeschlossen?
- Stille -
Aus dem Buch Jesaja (44,9-10,18,20):
Ein Nichts sind alle, die ein
Götterbild formen; ihre geliebten Götzen nützen nichts.
Wer sich zu seinen Göttern bekennt, sieht nichts, ihm fehlt es an
Einsicht;darum wird er beschämt.Wer sich einen Gott macht und sich
ein Götterbild gießt, hat keinen Nutzen davon. -Unwissend sind
sie und ohne Verstand; denn ihre Augen sind verklebt, sie sehen nichts
mehr, und ihr Herz wird nicht klug. Sie überlegen nichts, sie haben
keine Erkenntnis und Einsicht. -Wer Asche hütet, den hat sein Herz
verführt und betrogen.
Lied: GL 622,1-5 "Hilf,
Herr meines Lebens. ."
2. Geschichte: "Mach
mir ein Netz"
....
Wir wollen uns besinnen:
"Mach mir ein Netz, damit ich etwas aus deinen Händen habe", sagte
der Greis mit dem üblen Ruf.
Kann ich meine eigenen Schwächen annehmen, mich in die Schwächen
anderer einfühlen?
Gelingt es mir, aus einer eingefahrenen Gewohnheit auszubrechen? Baue
ich in meinem Leben an einem tragfähigen Netz?
Verachte ich Leute, die einen schlechten Ruf haben?
Kann ich das Gutsein anderer ertragen?
- Stille -
Lesung aus dem Brief an
die Römer (15,l-3a;5-6,13)
Wir müssen als die Starken
die Schwäche derer tragen, die schwach sind, und dürfen nicht
für uns selbst leben. Jeder von uns soll Rücksicht auf den Nächsten
nehmen, um Gutes zu tun und die Gemeinde aufzubauen. Denn auch Christus
hat nicht für sich selbst gelebt. Der Gott der Geduld und des Trostes
schenke euch die Einmütigkeit, die Christus Jesus entspricht, damit
ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einträchtig und
mit einem Munde preist. Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit
aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet
an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.
Instrumentalstück
3. Geschichte: "Die Frau
des Fischers"
.....
Wir wollen uns besinnen:
Im Netz gefangen und vom Netz aufgefangen.
In welchem Netz von Verstrickungen lebe ich?
Lege ich anderen Fallstricke?
Arbeite ich an einem Auffangnetz?
Gelingt mir Vergebung ohne Vorbehalte?
Spannen wir füreinander Netze der Nachsicht und der Hilfe?
Stille
Lesung aus dem Brief an
die Kolosser (3,12-15)
Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum
bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde
und Geduld! Ertragt euch gegenseitig, und vergebt einander, wenn einer
dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so
vergebt auch ihr! Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das
Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen
herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen
Leibes. Seid dankbar!
Lied: "Jeder knüpft
am eig'nen Netz" (l. - 5. Strophe)
Gebet
Lasset uns beten:
Jesus Christus, wir dürfen auf dein Erbarmen vertrauen.
Wir können durch deine Nähe gestärkt, - Leid aushallen.
Wir können durch dein Vorbild, - teilen lernen und verzichten üben.
Wir können durch deinen Kreuzweg ermutigt, - unsere unausweichlichen
Kreuze tragen.
Wir können durch deinen Tod hellsichtig geworden, - in unserem Tod
das Ziel unseres Lebenserfahren.
Gemeinsames Schuldbekenntnis:
GL 353, 4
P Wir sprechen das Schuldbekenntnis:
A Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen,
und allen Brüdern und Schwestern, daß ich Gutes unterlassen
und Böses getan habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten
und Werkendurch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große
Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen,
und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott,
unserem Herrn.
P Der allmächtige Gott
erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns
zum ewigen Leben. Nachlaß, Vergebung und Verzeihung unserer Sünden
gewähre uns der allmächtige Herr. A Amen.
Singgruppe: "Gott, Deine
Liebe reicht weit. ."
Vater unser
Laßt uns miteinander beten, wie Jesus es seinen Jüngern
gelehrt hat: "Vater unser. ."
Schlußgebet
Lasset uns beten:
Guter Gott, weil du uns angenommmen hast, wagen wir wieder neu zu beginnen.
Wir danken dir für die neue Lebensmöglichkeit, uns im Netz deiner
Liebe geborgen zu wissen. Begleite uns durch diese Fastenwochen, damit
wir an Ostern gemeinsam Auferstehung feiern können durch Jesus Christus
unserem Herrn und Gott. Amen.
Segen
Wir wollen um den Segen Gottes
beten:
Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen und dich
zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke böser
Menschen.
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst und dich
aus der Schlinge zu ziehen.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen, wenn andere über
dich herfallen.
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
So segne dich der gütige Gott, der Vater der Sohn und der Hl. Geist.
Amen.
Entlassung:
So geht nun hin und bringt Frieden.
- Dank sei Gott dem Herrn.
Schlusslied: "Ich will
dir danken Gott. ."
Texte
früherer Bußgottesdienste
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