Bußgottesdienst
2018
am 23.März 2018 in der Basilika am Petersberg
Thema: "Er führt uns zu neuem Leben"
Einzug:
Instrumental
Lied:
GL Nr. 273:
O Herr, nimm unsre Schuld
Begrüßung:
Hinführung
zum Thema
Bei der Vorbereitung des Bußgottesdienstes fiel unser Blick auf
die ARMA CHRISTI, die sog. Waffen Christi; eigentlich sind damit
die Waffen gemeint, die gegen Jesus eingesetzt wurden, aber von
Jesus überwunden wurden. Auch in unserem Leben gibt es immer wieder
Verletzungen. Mit Jesus an unserer Seite können wir die Kraft aufbringen,
Verletzungen zu überwinden und vielleicht sogar daran zu wachsen.
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Fesseln Nägel, Hahnbilder
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An
dreiSymbolen: dem Hahn, der Fessel und den Nägeln -
wollen wir heute aufzeigen, dass wir nicht in Verletzung und Schuld
verharren müssen, sondern es immer Wege gibt, neu anzufangen |
Vergebung
schenkt Befreiung und damit führt Er uns zu neuem Leben.
Nehmen wir uns also Zeit, auf unser Leben zu schauen und es Gott anzuvertrauen.
Liturgische
Eröffnung: (Pfarrer Josef Mayer)
Eröffnungsgebet:
Gott des Lebens, du nimmst uns an, auch mit unseren Schwächen und unserem
Versagen. Du nimmst dich auch derjenigen an, die sich von dir entfernt
haben. Schenke uns ein Herz der Einsicht und lass uns im Glauben wachsen.
Sende uns jetzt deinen Heiligen Geist, damit wir uns aussöhnen, mit dir
Gott, mit unseren Mitmenschen und mit uns selbst. Amen.
Einleitung
Wir wollen nun den Blick auf drei Symbole lenken, die stellvertretend
für Verletzungen stehen, denen Jesus ausgesetzt war. Dazu hören wir jeweils
eine Bibelstelle. Anschließend wollen wir den Verletzungen nachspüren,
die unser eigenes Leben belasten. Jeder kann das, was ihn am meisten berührt
auch auf Zettel notieren, die wir ausgeteilt haben. Nach dem dritten Symbol
können wir die Zettel-Röllchen in die vor dem Altar bereit stehenden Ziegelsteine
ablegen und bringen so unsere Gedanken und Belastungen vor Gott.
Teil
I
Versagen - Belastungen
1.
Als erstes Symbol betrachten wir den Hahn, der in der biblischen
Geschichte für Verleugnung steht.
Markus
14, 66-72(Michaela) Als Petrus unten im Hof war, kam eine von
den Mägden des Hohepriesters. Sie sah, wie Petrus sich wärmte,
blickte ihn an und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazareth
zusammen. Doch er leugnete und sagte: Ich weiß nicht und verstehe
nicht, wovon du redest. Dann ging er in den Vorhof hinaus. Als
die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden,
noch einmal: Der gehört zu ihnen. Er aber leugnete wieder. Wenig
später sagten die Leute, die dort standen, von neuem zu Petrus:
du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer.
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Da fing er an
zu fluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, vom dem ihr
redet. Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal und Petrus erinnerte
sich an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht,
wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen.
Impulse
Wann neige ich dazu, mich zu überschätzen?
Wann habe ich meine Möglichkeiten unter-
oder überschätzt und welche Verletzungen habe ich dadurch ausgelöst?
Wann bin ich nicht zu jemanden gestanden?
Wem möchte ich gefallen? Was lösen diese
Gedanken in mir aus? Was möchte ich notieren?
Instrumental
2. Als
Zweites betrachten wir die Fessel, als Symbol des Gefangenseins
(Markus 14,
43-50) Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar
von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren
von den Hohepriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten geschickt
worden. Der ihn auslieferte, hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und
gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn
sicher ab! Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: Rabbi!
Und er küsste ihn. Da legten sie Hand an ihn und nahmen ihn fest. Einer
von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug auf den Diener des
Hohepriesters ein und hieb ihm das Ohr ab. Das sagte Jesus zu ihnen: Wie
gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um
mich festzunehmen. Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte und
ihr habt mich nicht verhaftet; aber so mussten die Schriften erfüllt werden.
Da verließen ihn alle und flohen.
Impulse:
Welche negativen Gedanken fesseln mich?
Wer fesselt mich?
Gegen wen bin ich in ungerechter Weise vorgegangen?
Wann fühle ich mich allein gelassen?
Jetzt sind
wir wieder alle eingeladen, Gedanken zu diesen Fragen aufzuschreiben.
Instrumental
3. Als nächstes
Symbol betrachten wir die Nägel, als Zeichen großer Verwundung.
(Markus
15, 20b-24) Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. Einen
Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Kyrene, den Vater des Alexander
und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen. Und sie brachten Jesus
an einen Ort namens Golgota, das heißt übersetzt: Schädelhöhe. Dort reichten
sie ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war; er aber nahm ihn nicht. Dann
kreuzigten sie ihn. Sie verteilten seine Kleider, indem sie das Los über
sie warfen, wer was bekommen sollte.
Impulse:
Wo habe ich andere verwundet?
Welche Wunden sind bei mir noch nicht geheilt?
Bei wem fällt es mir schwer, das Kreuz mitzutragen?
Was würde mir helfen, mit schweren Situationen anderer einfühlsamer
umgehen zu können?
Jetzt sind
wir wieder alle eingeladen, Gedanken aufzuschreiben.
Instrumental
(Einladung,
die Zettel-Röllchen
in die bereit stehenden Ziegelsteine abzulegen)
Lied
GL 873,3 Fürchte dich nicht
Schuldbekenntnis:
...Wir haben mit unseren Gedanken, die wir entweder schriftlich
oder still für uns formuliert haben, unser Versagen vor dich hingetragen.
Darin zeigt sich, wo wir hinter unseren Möglichkeiten zurück geblieben
sind. Du weißt es, weil du uns kennst. Deswegen können wir vertrauensvoll
unsere Schuld bekennen...
Zuspruch:
Der allmächtige Gott erbarme sich unser ….
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Teil
II
Ermutigungen
Wir haben
Bedrängnisse ablegen können. Das löst eine Befreiung aus. Das gilt für
alle drei Symbole. Bei aller negativen Bedeutung können sie zu einem positiven
Zeichen für unser Leben werden.
1. Mit
dem Hahn verbinden wir oftmals die Verleugnung durch Petrus. Aber gerade
auf ihn baut Jesus.
(Johannes
21, 15-17) Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon,
Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja,
Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!
Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?
Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte
zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn
des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn
zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort:
Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Schafe!
Ermutigung:
Jesus braucht Petrus dennoch, obwohl er so versagt hat. So wie den Petrus,
so braucht Jesus auch dich, so wie du bist, mit Grenzen und Schwächen,
Deinem Versagen. Es ist nie zu spät, Zuflucht in der LiebeGottes zu suchen.
Wen diese
Botschaft besonders berührt und ermutigt hat, der ist herzlich eingeladen
nach vorne zu kommen, ein Licht anzuzünden und das bereit liegende Symbol
für den Hahn, ein Meditationsbild mitzunehmen.
Dazu singen
wir GL 365: Meine Hoffnung und meine Freude
2.
Wenn uns Fesseln angelegt werden, sind wir bewegungs- und leblos.
Wie befreiend ist das Lösen dieser Fesseln!
(Lukas
24, 4-9) Und es geschah, während sie darüber ratlos waren, siehe,
da traten zwei Männer in leuch-tenden Gewändern zu ihnen. Die
Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten
zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht
hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er
euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn
muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt
werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich
an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab zurück und berichteten
das alles den Elf und allen Übrigen.
Ermutigung:
Die
zwei Männer in den leuchtenden Gewändern rühren die Frauen an,
die zum Grab gekommen sind; sie erinnern sich dadurch, was in
die Freiheit führt, was Fesseln löst - auch daran, wie rechte
Maßnahmen ergriffen werden können. Wer von der Not konkreter Menschen
in einem ärmeren Land berührt worden ist, weiß um die tatsächliche
Not und um das, was weiterhilft. Er/sie wird mit ganzer Kraft
für die rechten Schritte eintreten können. Wem dazu etwas einfällt,
das ihn tief berührt oder einfach nur berührt und zum Handeln
geführt hat, der zündet jetzt ein Licht an und holt sein Symbol
für die Fessel ab.
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Lied:
GL 365: Meine Hoffnung und meine Freude
3. Die
Nägel schaffen Wunden, aber Jesus zeigt uns: Wir dürfen nicht bei der
Wunde stehen bleiben.
(Johannes
20, 19-21) Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus
Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus,
trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen
Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die
Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede
sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Ermutigung:
Die Jünger fühlen sich allein, von allen verlassen; sie schlossen sich
ein und zogen sich zurück. In diese Situation kommt Jesus hinein und zeigt
ihnen seine Wunden. Wer
seine Wunden zeigt, öffnet neue Wege zum Leben. Das passiert zum Beispiel
in einer Trauergruppe in der Schicksale miteinander geteilt werden; aber
auch überall dort, wo Menschen sich in vertrauensvoller Umgebung trauen
ihre Wunden zu zeigen. Wer
schon eine solche Erfahrung gemacht hat, kann jetzt gerne ein Licht anzünden
und als Symbol einen "Nagel" mitnehmen.
Lied:
GL Nr. 365: Meine Hoffnung und meine Freude
Vater
unser
Lied:
GL Nr. 804: Wo Menschen sich vergessen
Schlussgebet:
Gott, in Frieden durfte ich den Tag vollbringen. In Frieden komme auch
die Nacht über mich. Auf welchen Wegen ich auch immer gehe, alle machtest
du für mich friedlich, mache auch alle meine Schritte so. Beim Reden lass
mich bei der Wahrheit bleiben. Im Hunger nimm Murren von mir. Im Sattsein
nimm Übermut von mir. Vor dir, Herr, der keinen Herren kennt, verbringe
ich meinen Tag …heute, morgen, übermorgen, ja an jedem neuen Tag. AMEN.
(Gebet der Galla, Ostafrika)
Segensgebet
GL 13,3 (gemeinsam beten) Dazu segne uns der dreieinige Gott, …
Schlusslied
GL 787 Zeige uns den Weg
Bilder: Alfred
Bayer
Texte
früherer Bußgottesdienste
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