KLB-Archiv                Bußgottesdienste         


Bußgottesdienst 2006
am 31.März 2006 in der Basilika am Petersberg

Thema:
 Ich glaube, er mag mich
musikalisch begleitet von Frau Christa Schneefeld an der Orgel


Eingangslied: Gotteslob Nr.147 (Kommt herbei, singt dem Herrn)

Begrüßung:
Liebe Besucher unseres Bußgottesdienstes, liebe Freunde des Kath. Landvolkes, liebe Mitglieder: ein Bußgottesdienst gibt uns Gelegenheit nachzusinnen, über uns, über unsere Beziehung zu den Mitmenschen und zu Gott. Den Bußgottesdienst haben wir unter das Thema gestellt: Gestern habe ich Gott getroffen, er war sehr nett. Ich glaube, er mag mich. (Stephen Fry)

Hinführung: Wir sind überzeugt, es ist sehr bedeutsam, ob wir dieses Mögen erwidern können, ob wir Gott unsererseits mögen und ob dieses Gefühl des Mögens gegenüber Gott auch gegenüber unseren Nachbarn links und rechts (in der Bank) von uns spüren und erleben. Um Verzeihung bitten, Verzeihung gewähren, sich versöhnen, Buße tun für das was wir falsch gemacht haben und bereuen ist sicher leichter, wenn wir den anderen oder die andere mögen. Wenn man sich mag, ist es leichter zu verzeihen oder um Verzeihung zu bitten, weil man nicht soviel Angst haben muss, dass einem eine Perle aus der Krone fällt. Es ist eine allgemeine Lebenserfahrung, dass einem nicht jeder sympathisch ist und vielleicht auch nicht sein kann. Bei Gott jedoch können wir sicher sein: Er mag mich, er mag dich, er mag uns alle. Gestern habe ich Gott getroffen, er war sehr nett. Ich glaube, er mag mich.


Also beginnen wir diesen Gottesdienst: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen

Tagesgebet:
Guter Gott, manchmal ist es gar nicht so einfach, deine Zusage an uns, dass du uns liebst, so wie wir sind, anzunehmen. Wir neigen dazu, darauf zu schauen, was nicht so perfekt oder so gelungen erscheint. Du lässt uns spüren, dass unsere Schwächen auch unsere Stärken sind und dass wir mit deiner Hilfe mit beiden fertig werden können. Amen.

Lesung: aus dem Jesaja 54, 10
Auch wenn die Berge von ihrem Platz weichen und die Hügel zu wanken beginnen - Meine Huld wird nie von dir weichen und der Bund meines Friedens nicht wanken. So spricht der Herr, der erbarmen hat mit dir.

Betrachtung:
Was braucht es mehr als eine solche Zusage?
Vielleicht ab und zu etwas Zeit um darüber nachzudenken. Diese Zeit kann jetzt, heute Abend, sein. Zeit um nachzuspüren, wer bin ich und was mich ausmacht:
Wo liegen meine Stärken?
Welche besonderen Begabungen habe ich?
Bin ich das was andere von mir sagen?
Oder bin ich das, was ich selbst von mir weiß und was dieser Gott in mich hineingelegt hat?
Doris Dörrie beschreibt in einem ihrer Bücher einen Mann, der mit seinem Leben unzufrieden ist. Da erinnert er sich an ein Kinderspiel: "Sag mir fünf Dinge, die dir heute ganz besonders gut gelungen sind."
Was ist Ihnen liebe Gottesdienstbesucher heute oder in dieser Woche ganz besonders gut gelungen?
Denken Sie darüber nach!. . .

Stille

Lied: Nr. 101 Von guten Mächten wunderbar geborgen. .

Lesung:
Brief des Apostels Paulus an die Römer 8, 35-37
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? In der Schrift steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt, wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat. Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.

Betrachtung:
"Das Leben ist eines der härtesten" hat irgendwer einmal gesagt. Paulis weiß das. Er leugnet die vielen Gefahren und Anfeindungen nicht, denen ein Mensch von Geburt an bis zum letzten Atemzug ausgesetzt ist. Es geht in der Fastenzeit um die kleinen und großen Sorgen, um die Ängste und Nöte der Menschen. Es geht um die Zweifel, die mich immer wieder befallen, Stimmungen und Emotionen. Auch Paulus war nicht vor ihnen gefeit und zeigt sich von daher von einer ganz anderen, viel menschlicheren Seite. Nicht der große Briefe-Schreiber und Völkerapostel, zeigt sich uns da, sondern der normale Mensch mit seinen Fehlern und Schwächen, seinen Ecken und Kanten. Diese Ecken und Kanten dürfen auch wir haben, oft zeichnen sie uns sogar aus. Trotz aller Sorgen und Ängste, aller Zweifel und Gefahren, die mir das Leben so bringt, darf ich sicher sein: "All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat."

Stille:

Lied: Nr. 157 Kyrie eleison

Fürbitten:
Jesus fordert uns auf: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Herr gib und die Gnade, dass uns beides im rechten Maße gelingt.

Lied: Nr. 157 Kyrie eleison
Vieles was wir tun, findet keine Anerkennung. Und nicht alles was andere tun, findet unsere Zustimmung. Herr gib uns die Kraft und das Selbstbewußtsein Kritik annehmen zu können und gib und die Gabe, dass unsere Kritik nicht verletzend oder herabwürdigend sondern ermunternd ist.
Lied: Nr. 157 Kyrie eleison
Wir sind nicht alle schön wie ein Model, nicht immer gewandt wie ein Diplomat, gescheit wie ein Professor, fit wie ein Olympiasieger, ausdauernd wie ein Marathonläufer, unterhaltsam wie ein Kabarettist, kreativ wie ein Künstler: Gerade deshalb bitte ich dich Gott, schenke mir Menschen in meiner Umgebung, die mich trotzdem mögen und annehmen, so unvollkommen wie ich bin.
Lied: Nr. 157 Kyrie eleison
Sorgen, Ängste und Nöte scheinen uns manchmal zu erdrücken. Herr halte unseren Blick offen für das Gute und Schöne
Lied: Nr. 157 Kyrie eleison


Christa Schneefeld an der Orgel
Krankheit und Tod lassen uns leiden und trauern. Herr unser Gott nähre auch in solch
schweren Stunden unsere Hoffnung und gib uns Trost.
Lied: Nr. 157 Kyrie eleison

Bitte um Vergebung

Lied: Nr. 93 Meine engen Grenzen. . .
Liebe Gläubige, in der Gewissheit , dass alle Sorgen und Ängste, alle Zweifel und Gefahren, alle Schwächen und Sünden überwunden werden durch den, der uns geliebt hat und immer noch liebt. Dem, von dem wir glauben, dass er uns liebt, ihn bitten wir um Vergebung und Stärkung: Herr, unser Gott, wir bitten dich, nimm von uns, was uns in unserem Inneren belastet, nimm von uns, was die Beziehungen zu unseren Mitmenschen belastet und nimm von uns, was unsere Verbindung zu dir belastet. Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben. Amen.

Dank für Vergebung
Ich danke dir, mein Gott, für die Vergebung, die ich erfahren habe, und für den Mut zum neuen Beginn. Lass mich nicht nur mit Worten dankbar sein, sondern auch anderen vergeben. Ich danke dir, Herr, dass ich solches Vertrauen haben kann, weil du mich magst.

Lied: Nr. 192 Vater unser. .

Segensgebet:
Segen soll sein, wo du träumst oder wachst, wo du dich ängstigt oder Mut hast, wo du stark oder schwach bist.
Segen soll sein, wo du kämpfst oder betest, wo du schweigst oder sprichst, wo du abwartest oder handelst,
Segen soll sein, wo du dich freust oder trauerst, wo du hoffst oder bangst,
Segen soll sein, wo du aufbrichst oder ankommst, wo du beharrst oder nachgibst, wo du festhältst oder loslässt.
Amen.

Segen:
So segne uns und alle, die wir lieben, der Gott, der uns mag und mit uns geht, im Namen des Vaters und des Sohn und des Hl. Geistes. Amen.

Bevor wir nach Hause gehen, bedanken wir uns bei unser Organistin Frau Christa Schneefeld Wir werden noch gemeinsam ein Lied singen. Vorher aber noch die Einladung: Vor dem Ausgang liegen Zweige, bereit zum Aufblühen. Ich lade Sie/Euch ein, nach dem Schlusslied, beim Hinausgehen einen Zweig als Zeichen der Gewissheit mitzunehmen: Gott mag mich! Gehet hin in Frieden!

Schlusslied: Nr. 136 Laßt uns loben. . .

 

Vorbereitungsteam: Werner Götz, Anneliese Bayer, Irmgard Wachter, Lieselotte Werner


Bilder: Hans Schertl

Texte früherer Bußgottesdienste