Bußgottesdienst
2004
am 25.März 2004in der Basilika am Petersberg
Thema:
ICH bin DA " - und lasse Dich blühen
Vorbereitung:
Eine große Schale ,
die " Rose von Jericho" ,
einen Krug mit warmen Wasser,
eventuell Sand oder Tücher , die "Wüste" symbolisieren
sollen
EINGANGSLIED: "Hilf,
Herr meines Lebens. . "Nr.622 Gotteslob
HINFÜHRUNG
zum Gottesdienst
Was könnte das Thema dieses Gottesdienstes interessant machen,
griffig, symbolisch ?
Eine Wüstenblume, die "Rose von Jericho". Wer von Ihnen kennt
sie , diese grau braune trockene etwas zerfledderte Knolle ? Man
sagt, sie sei eine "geheimnisvolle ,merkwürdige Wunderpflanze
" die jahrelang ohne Wasser leben kann - wie tot - Der Wind verweht
sie über den Wüstensand so lange , bis sie einen Platz
findet an dem sie wurzeln kann - bis die Zeit da ist, Wurzeln zu
fassen. Und wenn sie dann Wasser findet -Nahrung - dann, ja dann
erblüht sie öffnet sich zu ihrer ganzen Größe
und Schönheit. Sie war es uns wert über sie nachzudenken
- über sie und den Ort an dem sie wurzelt und was wir für
unser Leben vielleicht von ihr abschauen können.
(Wir stellen die Wüstenblume
gut sichtbar in einem weiten Gefäß auf den Altar dazu
einen Krug mit warmen Wasser)
Lassen wir uns zunächst
auf die Wüstengeschichte ein, die GOTT-Mensch-Geschichte schlechthin
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LESUNG: Ex. 3,1-8,10-11,5,13-14,5
Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro. Eines
Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg
HOREB. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus
dem Dombusch herausschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dombusch und
verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die
außergewöhnliche Erscheinung ansehen Warum verbrennt den der
Dombusch nicht? Als der Herr sah, dass Mose näher kam, rief Gott
ihm aus dem Dombusch zu: Mose, Mose! Mose antwortete : Hier bin ich Der
Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volke in Ägypten gesehen,
und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich
kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter
zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes,
weites Land, in ein Land in dem Milch und Honig fließen. Und jetzt
geh! Ich sende dich zum Pharao . Führe mein Volk aus Ägypten
heraus! Gott sagte : Ich bin mit dir. Da sagte Mose zu Gott: Gut , ich
werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter
hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen : Wie heißt
er? Was soll ich ihnen darauf sagen? Da antwortete Gott dem Mose : ICH
BIN der ICH bin DA . Und er fuhr fort: So sollst Du zu den Israeliten
sagen : Der ICH bin DA hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für
immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen.
Stille
ICH
bin der "ICH bin DA"
Meditationstext mit leiser Musikuntermalung
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In die Lichtblicke Deiner Hoffnung
und in die Schatten Deiner Angst, in Enttäuschungen Deines
Lebens und in das Geschenk deines Zutrauens lege ich meine Zusage:
ICH bin DA
In das Dunkel Deiner Vergangenheit
und in das Ungewisse Deiner Zukunft In den Segen Deines Wohlwollens
und in das Elend Deiner Ohnmacht Lege ich meine Zusage:
ICH bin DA
In das Spiel deiner Gefühle
und in den Ernst Deiner Gedanken In den Reichtum deines Schweigens
und in die Armut deiner Sprache Lege ich meine Zusage:
ICH bin DA
In die Fülle Deiner Aufgaben
und in Deine leere Geschäftigkeit In die Vielzahl Deiner Fähigkeiten
und in die Grenzen Deiner Begabung Lege ich meine Zusage:
ICH bin DA
In das Gelingen Deiner Gespräche
und in die Langeweile Deines Betens In die Freude Deines Erfolges
und in den Schmerz Deines Versagens Lege ich meine Zusage:
ICH bin DA
In das Glück Deiner Begegnungen
und in die Wunden Deiner Sehnsucht , in das Wunder Deiner Zuneigung
und in das Leid Deiner Ablehnung Lege ich meine Zusage:
ICH bin DA
In das Ende Deines Alltags und in
die Weite Deiner Träume, in die Kräfte Deines Herzen und
Deines lebenslangen Suchens hinein in die unendlichen Weiten des
Seins Lege ich meine Zusage: ICH bin DA
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Die Lektoren
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Sprecher:
Wir werden jetzt unserer Rose von Jericho Wasser geben.
Auch sie lebt in Gottes Zusage :
"ICH BIN der Ich bin DA"
Das Wunder Ihrer Öffnung lassen wir nun geschehen.
(Wasser wird langsam und hörbar in das Gefäß zur
Rose gegossen )
WÜSTENZEIT -
- ZEIT der TROCKENHEIT
- EINSAMKEIT
- GOTTESNÄHE ? oder
-GOTTESFERNE?
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Fragen: Wie ZU bin ich manchmal
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"lasst mich alle in Ruhe"
"Geht mir aus dem Weg "
"Da hör'ich jetzt einfach nicht mehr hin"
"Wenn ich denen ihre Sorgen hätte ging's mir gut
"Was der kann ,kann ich schon längst " Oder aber :
"Lasst mich auch e i n m a l in Ruhe"
"Lasst mich einmal ganz bei mir sein, ohne Einfluss der Umgebung "
Ohne mich ständig rechtfertigen zu müssen. . ." |
ALLES
hat seine Zeit (Meditationsmusik
und STILLE)
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Aber es ist auch nötig
hinzusehen hinzuhören da zu sein,
Neid Enttäuschung auszuhalten
Andere können besser sein, liebenswerter, man kann und muss nicht
allen gefallen
Weit werden
Weit werden wie diese Rose hier auf dem Altar
Weit werden für Gottes unendlichen Reichtum seiner Schöpfung
Seinen Zusagen , seinen Geist ,
Nicht ENG sein im Denken und Handeln
Andere Meinungen zulassen
Andere Vorstellungen gelten lassen und auch andere Glaubensrichtungen
Gottes Weite ist unendlich - und seine Phantasie der WELT himmelhoch
überlegen.
Verdorrt, vertrocknet versiegt, wie die Rose ohne Wasser und Nahrung
ist alles in mir,
wenn ich nicht bereit bin mich für Dich Gott meines Lebens zu
öffnen und Dir in den Mitmenschen zu begegnen |
LIED:
"Meine engen Grenzen. . Liedblatt (Gotteslobanhang Mü/Freising Nr.944
)
Sprecher:
Wie hat sich unsere Rose verändert?
Wer ihr nahe war konnte ihre Bewegungen sehen - wie sie weit wurde und
grün.
VERGEBUNGSBITTE:
Der allmächtige Gott, der
die Wüsten, die Verschlossenheiten m uns kennt, erbarme sich unser,
mache uns weit und offen für ihn und die Mitmenschen.
Er lasse uns unsere Sünden unsere Gottesferne nach und führe
uns zum Leben in Fülle Amen.
LIED: "Alle Knospen springen
auf. ."
FÜRBITTEN:
Bitten wir den, der uns zusichert ICH bin DA
LIED "Meine Hoffnung und meine
Freude . ." (Gotteslobanhang Mü/Freising Nr.956/3 )
Für alle die ZU sind
,die niemand trauen und sich nicht anvertrauen können. .
"Auf Dich vertrau ich und fürcht
mich nicht. . . . " (= letzter Teil des Liedes)
Für alle, die den Weg zu Dir nicht finden. . . "
"Auf Dich vertrau ich und furcht
mich nicht. . .
Für alle, die sich ganz in deinen Dienst stellen
"Auf Dich vertrau ich und
furcht mich nicht. . .
Wir denken an all unsere Lieben ,die wir schon in Deiner unendlichen
Fülle wissen
Lied: "Meine Hoffnung
und meine Freude". . . .
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Alle unsere Bitten , Überlegungen
und Vorsätze nehmen wir hinein in das Gebet das uns der Herr zu beten
gelehrt hat "VATER UNSER.
SCHLUSSLIED:
"Komm, Herr, segne uns .dass wir uns nicht trennen " (Gotteslobanhang
Nr.979).
Sprecher:
Und so wollen wir uns alle mit den Zeichen segnen, das uns von Anfang
an durch diesen Gottesdienst geführt hat: IM NAMEN DES VATERS und
des SOHNES und HEILIGEN GEISTES AMEN.
Bilder: Hans Schertl
Texte
früherer Bußgottesdienste
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