Mit Gott durch seinen Garten
wandern -
Bibelwandern im Landkreis Dachau
oder: Bibelwandern bei uns dahoam
Samstag, 31. Mai 2003, Treffpunkt Wirtshaus in Arnzell um 13.00 Uhr
Bevor wir in den "Garten" kommen, geht es durch die Wüste, d.h. ein
Stück auf der Teerstraße, dann links in den Feldweg zu einem
Aussichtshügel.
Hier ist die erste Station:
Worte zum Ort
Eine weite Hügellandschaft, Felder, Wiesen, Wald, nur so viel Siedlung,
wie die Landschaft verträgt. Die Landschaft strahlt Ruhe aus, der
Blick kann umherschweifen und ruhen.
Lesung aus Genesis 2, 4b -9 und 15
Impulsgedanken
Wir sollen bebauen und behüten. Bebaut haben wir unsere Erde viel
genug, nicht nur Äcker, sondern Häuser, Straßen, Gewerbegebiete,
Freizeitanlagen. Aber wie steht es mit dem Behüten? Behüten
heißt sorgen, daß es der Erde gut geht. Den Lebensraum hüten,
um selbst behütet zu sein. Ist uns diese Sorge, das Behüten
wichtig?
Weg zum Gedenkkreuz aus Holz
Worte zum Ort
Hier hat einmal ein gußeisernes Feldkreuz gestanden. Es war immer
da , heruntergekommen, renovierungsbedürftig, aber es war betimmt
einmal schön. In der Nähe ist eines renoviert worden, ein Schmuckstück.
Ich wollte schon fragen, wemm dieses Kreuz hier gehört und mit ihm
reden und vielleicht etwas spenden. Da war es weg. Aha, wird's doch renoviert.
Aber es ist verschwunden. Da haben wir den Sockel gesucht und ein hölzernes
Gedenkkreuz aufgestellt.
Lesung aus Jesaja 24, 3-10
Impulsgedanken
Viel geht in unsere Heimat, in unserem Lebensraum verloren. Das gußeiseren
Kreuz ist nur ein Zeichen. Was geht sonst alles in unserem Lebensraum
verloren, das uns vertraut ist? Natur wird verbaut und zersiedelt, mit
immer neuen Gewerbegebieten und Verkehrs-Trassen. Alte Bausubstanz, gewohnte
Ortsbilder, kleine Läden, heimatliche Sprache, Ruhe gehen verloren.
Ist die Art, wie wir um Wohlstand ringen, Freizeit gestalten, nicht auch
eine Art Zerstörung. Ist am Ende die Erde verwelkt und geplündert?
Warum eigentlich, was steht dahinter? Brauchen wir Heimat, Geborgenheit,
Vertrautheit, Wurzeln? Wie geht es Euch damit?
Weg zur Feldkapelle (Bründlkapelle)
Worte zum Ort
Die Feldkapelle hat mich immer schon angezogen als Ort der Ruhe. Schon
viele besinnliche Stunden. Alle die herkommen, respektieren diese
Ruhe. Seit einiger Zeit ist sieesoterisch berühmt geworden. Ob
diese Belebung der Stille gut tut, weiß ich nicht. Früher
war hier ein Christus-Pfeil-Kapelle aus dem 18.Jhdt. Aus einem Pfeil
(Rohr) in Jesu Herz ist das Quellwasser durchgeleitet worden. Wasser
ist Leben: Die Botschaft Jesu leben, heißt zum Leben kommen.
Die Kapelle war zerfallen. 1891 ist sie von einem Bankdirektor, der
sich noch gern an die Kapelle erinnert hat, neu gebaut worden, nach
der damaligen Mode als Lourdes-Kapelle. Das Wasser soll heilkräftig
sein. Lesung aus Psalm 1
Impulsgedanken
Baum am Wasser ist verwurzelt, steht fest, hält die Stürme
des Lebens aus, bringt Frucht und verwelkt nicht, bleibt lebendig.
Wo haben wir unseren Lebenshalt, Wurzeln. Wasser als Sinnbild für
Leben, für Gott. Sind unsere Wurzeln, unser allerletzter Halt
in Gott? Sind unsere Lebenswurzeln so kräftig, daß wir
die Lebenszerstörungen um uns aushalten und sogar wieder etwas
neu aufbauen können, das Geborgenheit gibt? |
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Weg zur alten Sandgrube
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Worte zum Ort
Eine alte Sandgrube, die auch so ausgeschaut hat, mit lauter Glump
drin usw. Eines Tages renaturiert und Kreuz mit Bankerl aufgestellt.
Ein Ort zum Ausrasten und Aufschnaufen geworden.
Lesung aus der Geheimen Offenbarung 21, 1-4
Impulsgedanken
Verfallenes, Ausgebeutetes, Zerstörtes wird neu gestaltet. In
der Mitte steht ein Kreuz und eine Bank- beide laden ein zum Ausrasten
und Nachdenken - damit die Seele durchatmen kann. Damit die Erde neu
wird, braucht es mehr als nur werkeln. Hinter der Erde, der Natur
Gott sehen. Gott ist die Kraftquelle, um eine neue Erde zu schaffen.
Unser Schaffen ist nur ein Teil, wesentlich ist Gott als Kraftquelle,
damit die neue Erde gelingt. Aber es geht auch nicht ohne uns!? Gott
braucht uns. - Aber - Werkeln ohne Beziehung zu Gott, was kommt dabei
heraus? |
Weg zur Wolfgangskapelle
Worte zum Ort
Die Wolfgangskapelle ist einigen von uns noch in lebhafter Erinnerung:
Wolkenbruch beim Emmausgang 1990.
St.Wolfgang
lebte in der 2. Hälfte des 10. Jhdt. In dieser Zeit hat die Kirche
vom Kaiser weltliche Ämter bekommen, weil es bei diesen Lehen
an die zölibatäre Kirche keine erbrechtlichen Probleme gegeben
hat und der Kaiser damit wieder zugreifen konnte. Die weltliche Macht
hat die Kirche verdorben. Wolfgang hat gegen diese weltliche Macht
der Kirche ihre geistlichen Aufgaben betont, war Kirchenreformer und
hat Klöster gegründet, also Orte der Gemeinschaft, wo alle
alles gemeinsam haben.
Lesung aus der Apostelgeschichte 4,32-35
Impulsgedanken
Lebensraum, Heimat, Geborgenheit braucht auch einen gemeinsamen Ort,
wo man daheim ist, ein gemeinsames Haus. Als christliche Gemeinde
brauchen wir auch ein gemeinsames Haus, ein Kirchengebäude z.B.
Ob wir aber alles so gemeinsam haben können, wie in den Klöstern?
Man kann nicht alles gemeinsam haben, aber ohne Gemeinschaft ist das
Leben dürr. Der Weg für uns geht zwischen Kollektiv und
Eigenverantwortung. In der Mönchsgemeinschaft ist zwar alles
gemeinsam, aber jeder hat seine Aufgabe, überschaubar. Wieviel
Gemeinschaft geht bei uns? Wieviel Gemeinschaft halte ich aus? Was
bräuchte die Gemeinschaft eigentlich von mir? Welche Charismen,
Begabungen könnten wir der Kirche anbieten, wenn sie nur wollte?
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Weg zur Keltenschanze
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Worte zum Ort
Wie wir das erstemal mit unseren Kindern hier waren, hab ich den Kindern
-man muß ja was Attraktives bieten- schaurige Schlachtengemälde
entworfen. Aber die Keltenschanze war keine Festung, sondern vor allem
Kultort, Gotteshaus sozusagen. Die Religion der Kelten war sehr naturgeprägt.
Sie haben immer Orte gesucht, die eine natürliche Ausstrahlung
gehabt haben. Es war eine Zeit, in der Wildnis gerodet, Land urbar
worden ist, wo der Mensch mit der Natur gerungen hat, die Natur im
Gleichgewicht war. Der Mensch war nicht Herr über die Natur,
sondern er hat hinter der Natur die Gottheit gesehen. Die Natur hat
Leben und Gefahr gebracht und das haben die sog. Naturreligionen unmittelbar
mit der Gottheit verbunden.
Lesung: Psalm 148
Impulsgedanken Die Heiligkeit der Natur von den sog. Naturreligionen
lernen. Wir haben am Beginn unseres Wegs aus der Genesis die Geschichte
vom Garten Eden gehört. Wenn Gott diese Welt geschaffen hat,
dann hat sie seine Heiligkeit, die Bäume, die Erde, die Tiere,
die ganze Natur. Wenn uns das bewußt ist, gehen wir auch respektvoller
damit um. Dann nehmen wir uns nur, was wir zum Leben brauchen und
nicht darüber hinaus, was nur unser Bankkonto mit immer mehr
Zahlen vor dem Komma füllt. Der Mensch ist untrennbarer Teil
dieser Natur. So wie wir mit der Natur umgehen -Raubbau oder behüten
- so gehen wir mit dem Menschen um. Wer Natur ausbeutet, beutet Menschen
aus. Wenn wir den Garten Gottes behüten, geht es uns gut, können
wir darin leben. Leben wir mit Natur? Ist sie uns ein Geschenk Gottes,
das wir in Ehren halten und behüten? |
Weg zurück zum Wirtshaus
in Arnzell
Statt der Worte zum Ort a gscheite
Brotzeit und statt der Impulsgedanken a gmiatlicher Ratsch
Vorbereitung: Alois und Christine
Igelspacher
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