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Wanderung durch das Weichser Moos
am 24. April 2010
   
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Am 24.April 2010 wanderten Mitglieder des Landvolks Dachau unter fachkundiger Führung der Diplom-Biologin Beate Hülsen vom Landschaftspflegeverband durch das Naturschutzgebiet "Weichser Moos". Glücklicherweise hatte es lange Zeit nicht mehr geregnet. So konnten wir ohne Gummistiefel das Moor durchqueren.

Das Weichser Moos liegt nördlich der Glonn zwischen den Orten Weichs und Ebersbach. Es ist mit ca. 55 ha Fläche das größte noch verbliebene Talniedermoor der Gegend. Das Naturschutzgebiet ist keine unberührte Natur, sondern eine Jahrhunderte alte Kulturlandschaft. Dieses Ergebnis bäuerlicher Arbeit soll der Nachwelt erhalten bleiben. Jagd, Fischerei und eine -allerdings stark reglementierte- Nutzung der Wiesen sind weiterhin möglich. 847 Tier- und Pflanzenarten leben hier; davon stehen 126 auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

Die Wanderung übertraf unsere Erwartungen. Dies war insbesondere das Verdienst von Frau Hülsen, die uns mit viel Sachkenntnis und großem Engagement die Besonderheiten des Naturschutzgebietes zeigte.

Zwei Stunden gingen wir durch Nass- und Feuchtwiesen, sprangen über Wassergräben, schlüpften durch Weidengebüsche balancierten auf Grasbüscheln über glucksendem Moor und beobachteten auf Streuwiesen grasendes Federvieh: Graugänse, Kanadagänse und sogar eine der seltenen Mandarin-Enten.

Frau Hülsen stellte uns einen wichtigen Mitarbeiter in der Naturschutzarbeit, den Biber vor, zeigte uns seine Burg, seine Staudämme und die Ergebnisse seiner Rinden-Mahlzeiten.

Zum Schluss besichtigten wir eine alte Torfstech-Anlage. Moore wurden ja nach dem 30-jährigen Krieg aufgrund der Übernutzung der Wälder als ergiebige Brennstofflieferanten genutzt. Die Mächtigkeit des Torfes im Weichser Moos betrug 70 cm bis 2 Meter. Vor dem Torfstich, der hier von vielen Landwirte, der Brauerei Indersdorf (zum Betrieb ihrer Sudhäuser) und sogar von den Schulschwestern von Weichs bis zum 2.Weltkrieg betrieben wurde, musste das Moos durch tiefe Gräben entwässert werden.

Die abgetorften Flächen hat man als Futterwiesen oder zur Gewinnung von Einstreu genutzt.

Ab 1981 kaufte der Landkreis Dachau im Zuge der Flurbereinigungsverfahren einen Großteil der erforderlichen Flächen auf und stellte sie 1998 unter Naturschutz. Das Projekt wird vom Landschaftspflegeverband in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde betreut; die anfallenden Kosten übernimmt die Regierung von Oberbayern.
Mehr über das Weichser Moos erfahren Sie auf der Homepage des Landratsamtes Dachau; klicken Sie hier. .

  
  

Werner Götz überreichte
der Moos-Führerin Frau Hülsen
als Dankeschön
eine Glaskugel.

 

               Biber-Staudamm in der Bildmitte
           oben: angestaute Wasserfläche
unten: Ablauf

 

 

 

 

 

Nach der Wanderung stärkten wir
uns in "Sabrinas Cafe" in Vierkirchen
mit Cappuchino grande und Kuchen.

Hans Schertl