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Jahresthema 2014: Was hält Europa zusammen?
3. Perspektiven für Wirtschaft und Euro

Dr. Stefan Kipar, Volkswirt der BayernLB
Dienstag, 11.März.2014

 

Perspektiven für Wirtschaft und Euro

Die Zinsen bleiben niedrig Das war eine der zentralen Aussagen von Dr. Stefan Kipar beim dritten Arnbacher Gesprächsabend.
Kipar sprach mit den Teilnehmern der Katholischen Landvolkbewegung über Perspektiven von Wirtschaft und Euro zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

In einer Präsentation zeigte er zunächst sehr detailliert die Grundlagen des Eurosystems, die Folgen der Finanz- und Schuldenkrise, die Konjunktur 2014 und die Geldpolitik zur Eurorettung auf.

Demnach gibt es 18 Euro-Staaten, die nach dem Vertrag von Maastricht (1993) den Stabilitätskriterien verpflichtet sind. Danach sollen die Staatsverschuldung weniger als 60 % des Bruttoinlandsproduktes betragen und das Haushaltsdefizit soll unter 3 % liegen. Allerdings wurde und werden diese Kriterien von den Mitgliedsstaaten mehrfach nicht eingehalten.

Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Preisstabilität: sie will durch ihre Geldpolitik die Preissteigerung unter 2 % halten.

Die Finanzkrise begann 2007 mit der Immobilienblase in Amerika. Es folgte eine globale Wirtschaftskrise, in deren Verlauf die nationalen Haushalte die Banken stützen mussten. In der 3. Phase führte dies zu einer enormen Staatsverschuldung.

Die daraus resultierenden Probleme wurden am griechischen Beispiel sehr deutlich. Die EZB reagierte zum einen mit einer starken Zinssenkung auf nahe 0% und zum anderen durch den Kauf von Staatsanleihen von Krisenländern. Die Eurostaaten bildeten Rettungs-schirme.

Der Blick auf des Krisenjahr 2014 zeigt, dass die USA wesentlich stabiler auf die Krise reagierten als Europa.
Die europäischen Nord- und Südländer weisen große Unterschiede in der konjunkturellen Lage auf.

Im Gespräch der Teilnehmer mit
Dr. Kipar wurde deutlich, dass wegen der kompllizierten Zusammenhänge eine intensive Kommunikation wichtig ist.
Die Zusammenhänge müssen erklärt und verständlich gemacht werden.


Dies wurde im 3. Arnbacher Gesprächsabend ausführlich getan. Es wurde aber auch an die Politik appelliert, die Situation intensiv zu erläutern. Damit kann auch eine größere demokratische Legitimation teurer staatlicher Entscheidungen erreicht werden.

Bilder: Alfred Bayer

Ankündigung der Arnbacher Gespräche 2014 in der Presse
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