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Jahresthema
2007: Ein
Mensch erblickt das Licht der Welt
1.Der verzweckte Mensch
Dr.
Benno Kuppler,
SJ, München
am Dienstag, 23.01.2007
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Pressebericht
der KLB
40 Teilnehmer und der Referent
Dr. Benno Kuppler setzten sich intensiv mit dem Thema
Der verzweckte Mensch auseinander. Der Begriff verzweckt
meint, dass Menschen instrumentalisiert werden für
Zwecke anderer Menschen und für wirtschaftliche,
gesellschaftliche, politische und religiöse Systeme.
Manchmal ist es möglich, diese Bedrohung der Verzweckung
rechtzeitig zu erkennen und sich dagegen zu wehren.
Benno Kuppler stellt zunächst
fest, dass das Wort Zweck etwas Positives meint, nämlich
eine Handlung mit einem bewusst angestrebten Ergebnis.
Zweck ist oft gleichzusetzen mit Ziel oder Sinn. Jeder
von uns braucht Sinn in seinem Leben, wenn er auch manchmal
nicht leicht zu finden ist. Wir suchen Sinn in der Familie,
in der Partnerschaft, in der Arbeit. Zweck der Arbeit
kann sein, materielle und kulturelle Existenzsicherung,
Selbstverwirklichung, Kommunikation und Gestaltung der
Umwelt und Gesellschaft.
Kuppler erläuterte
welche Rollen der Mensch in der Wirtschaft einnimmt: Konsument,
Arbeitskraft, Kollege, Steuerzahler, Unternehmer, Lieferant,
Konkurrent, Kostenfaktor usw. Dabei besteht die Gefahr
den Menschen nur nach seiner Funktion zu bewerten. Man
darf den Menschen nicht nur nach
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seinem Nutzen beurteilen, ihn verzwecken.
Ein Kinderreim bietet eine Möglichkeit, dies zu vermeiden.
"Was du nicht willst, dass man dir tut, das tu auch keinem anderen
an." Es ist klar, der Zweck heiligt niemals die Mittel. Die Alternative
zum verzweckten Menschen ist der glückliche Mensch. Glücklich
sein ist ein elementares Bedürfnis aller Menschen.
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Die Verzweckung des Menschen
ist kein Naturgesetz, glücklich sein dagegen ein
lohnendes Lebensziel. Ein Weg dahin ist ein ausgewogenes
Verhältnis von Arbeit und Muße. Unter Muße
versteht man, dass man etwas tut, ohne dass es einen Zweck
erfüllt, z.B. ein Instrument spielen, weil es einem
so gerade gefällt. Es sollte etwas sein, was gefällt,
es muss nichts Produktives sein. Muße ist nicht
gleichbedeutend mit Erholung von einer Anstrengung. Kuppler
meint, wir sollten einen Weg finden der uns vom "Überlebenskampf"
zum sinnvollen Leben hinführt in dem Anstrengung
und Arbeit, aber auch Muße und Ruhe ihren Platz
finden. Der Referent stellt die Frage, was verstehen wir
unter Glück? Zufriedenheit, soziale Wertschätzung,
gute Beziehungen, Freundschaften sind alles Dinge, die
nicht vom Geld, von der Höhe unseres Einkommens abhängen,
aber Voraussetzung für Glücklichsein sind.
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Wo verzwecken wir uns selbst, war
die Frage, die ins Gespräch mit den Teilnehmern überleitete.
Dabei wurde deutlich wie sehr die Teilnehmer von der Verzweckung
betroffen sind. Wir funktionieren bis zum Umfallen, meinte einer.
Man muß sich trauen etwas im Leben zu ändern, sagte
eine andere. Wir brauchen eine Ermutigung den ersten Schritt zu
tun, warf ein Dritter ein. Das Gespräch war sehr lebhaft,
nicht zuletzt weil Kuppler gleichzeitig Diplom-Theologe und Diplom-Kaufmann
ist und unter dem Markenzeichen Werte-Wirtschaft-Weiterbildung
Coaching, Fort- und Weiterbildung auch für Führungskräfte
in der Wirtschaft betreibt.
Der nächste Arnbacher Gesprächsabend
findet am Mittwoch, 14. Februar um 19.30 Uhr im Pfarrhof Arnbach
statt. Er setzt die Gesprächsreihe fort mit dem Thema "Der
recycelte Mensch" mit Ursula Hannemann vom Sozialpsychiatrischen
Dienst der Caritas.
Für den Pressetext verantwortlich:
Werner Götz, H.-Stockmann-Str. 11, 85256 Vierkirchen
Bilder: Hans Schertl
Ankündigung
der Arnbacher Gespräche 2007 in der Presse
Zum 2.Gespräch
2007
Zum 3.Gespräch
2007
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