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Maiandacht 1998
am Sonntag, 10.Mai 1998 in der Basilika am Petersberg
Als Maria übers Gebirge ging - Menschen begegnen sich
Begleitung durch den Chor Kleinberghofen


Eingangslied: Als Maria übers Gebirge ging (alle, GL 865)

Begrüßung

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde im Katholischen Landvolk, wir freuen uns, daß Ihr da seid zur Maiandacht der Katholischen Landvolkbewegung Dachau in der Basilika am Petersberg. Durch die Maiandacht begleitet uns der Chor von Kleinberghofen. Dankschön dafür. Wir beginnen diese Maiandacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied

In der Apsis der Chor Kleinberghofen

Einführung

Übers Gebirg gehen, das hört sich im Lied so heiter und beschwingt an. Ein freundschaftlicher Besuch im Nachbardorf, Vielleicht denkt mancher an eine Almwanderung. Doch übers Gebirge gehen, kann auch ganz anders sein. Wenn z.B. im judäischen Bergland ein weiter Weg bevorsteht, um zu einem anderen zu kommen. Die Hitze drückt nieder, keine Blumen und Sträucher sind zu sehen, eine Steinwüste soweit das Auge reicht. Nirgends ist eine frische Quelle. Der Weg, den Maria auf sich genommen hat, war mühsam, voller Gefahren durch Räuber und wilde Tiere. Und doch hat diese Frau sich auf den Weg gemacht, um eine Botschaft zu bringen.

Immer wieder unternehmen es Menschen, übers Gebirg zueinander zu gehen, über ein Gebirg, das zwischen ihren Beziehungen liegt.Auch dieser Weg ist mühsam. Da treten Vorurteile wie kantige Felsen zutage. Wenn man nach den richtigen Worten sucht, ist die Kehle wie vom Durst ausgetrocknet. Man spürt eine felsige Wüste in sich, in der keine befreienden Gedanken und Taten wachsen. In der grenzenlosen Weite werden einem die eigenen Grenzen deutlich. Man spürt die Gefahr, daß einen die alten Gewohnheiten und Zwänge überfallen. Wird man den rechten Weg zum andern finden? Je mehr die Menschen in das unbekannte Gebirge hineingehen, das zwischen ihren Beziehungen liegt, umso mehr wird auch die Hoffnung sichtbar, daß sie wirklich zueinander kommen. Sie durchbrechen die festgefügten Gewohnheiten des Alltags und ahnen plötzlich, erfüllt vom Heiligen Geist, einen neuen Horizont. Sie finden neue Worte, entdecken neue Gedanken. Vom Geist Gottes in Bewegung gebracht, wird die Begegnung der Menschen zum Segen, zum Beginn einer neuen Zeit. Halleluja-Ruf

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (1,39-45)

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

 

Lied

 

Hinführung zu einer Geschichte
In der folgenden Geschichte lernen wir zwei Frauen kennen, zwischen denen ebenfalls ein Gebirge liegt. Aber keine frohe Botschaft steht am Anfang, sondern ein Berg von Problemen und Vorurteilen. Dieses Gebirge scheint trotz der vielen Gemeinsamkeiten unüberwindlich. Werden sie einen Weg zueinander finden und sich gegenseitig Hilfe und Stütze sein können?

 

Lied

Pfr. Namberger und die Lektoren

Eine Geschichte (Als die Schranke fiel, von Cosilla Maria Lakott, gekürzt)

Fürbitten
Am Beginn der neutestamentlichen Urkunde steht eine folgenreiche Begegnung zwischen zwei begeisterten Frauen, Maria und Elisabet. Beide werden dadurch in Bewegung gesetzt. Eine neue Zeit beginnt. Den beiden Frauen ist zum Leben zumute. Hoffnung wird spürbar. Diese Hoffnung wollen wir einander zusprechen und darum bitten

- Daß wir in den Beziehung zwischen Ehepartnern, zwischen Eltern und Kindern neue Worte finden und
  neue Gedanken entdecken, damit wir einander zum Segen werden.

- Wenn wir unterwegs sind wie Maria, daß wir einen neuen Horizont sehen und mit neuer Begeisterung heimkommen.

- Daß aus der Hoffnung auf Heilung neuer Lebensmut wächst.

- Daß wir aus festgefügten Gewohnheiten herausgehen und uns auf Begegnungen mit anderen Menschen einlassen.

- Daß wir uns von der Begegnung mit Gott begeistern lassen und wie Maria übers Gebirge gehen, um diese
   Botschaft anderen zu bringen.

Guter Gott, nimm diese Bitten an und erfülle uns mit deinem Geist, damit wir uns auf den Weg machen, um in den Mitmenschen dir neu zu begegnen. Darum bitten wir Durch Jesus, unseren Bruder. Amen

 

Vater unser (gesungen nach Peter Janssens, alle)

 

Schlußgebet
Guter Gott, Du hast uns im Besuch der Maria bei Elisabeth ein Beispiel gegeben, wie Begegnung gelingen kann. Führe auch uns immer wieder neu zu Begegnungen und heile die Beziehungen, die gestört oder zerbrochen sind. Darum bitten wir dich durch Jesus, unseren Herrn und Bruder. Wir vereinigen uns mit dem Gebet der Maria:


Gegrüßet seist du Maria (gesprochen, alle)

 

Lied

 

Verabschiedung und Segen

  Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen und dich zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren, wenn andere über dich herfallen.
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
So segne uns alle der gütige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

(aus dem evangelischen Gesangbuch Nr. 902/2)

So segne uns alle der gütige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

Taize-Magnificat (alle)