Maiandacht
2012
am Freitag, 6. Mai 2012 in
der Basilika am Petersberg
Maria – in der der Geist
Gottes Wohnung genommen hat
Musikalische Gestaltung: Gündinger Singkreis
Einzug Lied: Sei gegrüßt
o Königin - Chor/alle
Begrüßung
Wechselgebet:
Alle: Gegrüßet seist du Maria du Geist bewohnte
Vorleserin: Der Geist Gottes beflügelt uns auf neuen Wegen
Alle: Gegrüßet seist du Maria du Geist bewohnte
Vorleserin: Der Geist Gottes befähigt uns unsere Talente umzusetzen
Alle: Gegrüßet seist du Maria du Geist bewohnte
Vorleserin:Der Geist Gottes brennt in uns, Gottes Frohbotschaft weiter
zu tragen
Alle: Gegrüßet seist du Maria du Geist bewohnte
Vorleserin:Der Geist Gottes tröstet uns in leidvollen Erfahrungen
Alle: Gegrüßet seist du Maria du Geist bewohnte
Vorleserin:Der Geist Gottes ermutigt uns aufzustehen gegen Unrecht
Alle: Gegrüßet seist du Maria du Geist bewohnte
Vorleserin:Der Geist Gottes weckt in uns Sehnsucht nach der Fülle
des Lebens
Alle: Gegrüßet seist du Maria du Geist bewohnte
Vorleserin:Der Geist Gottes weitet unser Herz für die Heilszusage
Gottes
Alle: Gegrüßet seist du Maria du Geist bewohnte
Lied:
Ave Maria
Lesung: Apg 1,12-14
Dann kehrten sie vom Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem
entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen,
gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben:
Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas,
Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus,
und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle
verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen
und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.
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Gündinger Singkreis
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Lied/ Zwischengesang: Du
hast ganz leis meinen Namen gerufen
Evangelium: Lk 1,34 - 38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa
namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens
Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war
Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du
Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und
überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der
Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade
gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären:
dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn
des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines
Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen
und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel:
Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete
ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten
wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn
Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem
Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt
schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt
hast. Danach verließ sie der Engel.
Ansprache
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"Maria, in
der der Geist Gottes Wohnung genommen hat"
Diese Aussage haben wir für die heutige Maiandacht und die folgende
Betrachtung als Grundthema gewählt. Was hat das mit dem gehörten
Evangelium zu tun? Da entwickelt sich ein Dialog zwischen einem fürsorglichen
Engel und einer zunächst erschrockenen Maria. Ihre bedrohte Würde
und Existenz erhalten in dem Gespräch durch die Zusage des Engels
eine neue, zukunftsweisende Richtung: "Der heilige Geist wird über
dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten."
Worin erweist sich für Maria damals und für uns heute die
kraftspendende Qualität des Heiligen Geistes?
Mit dem Geist Gottes verbinden wir das sich verströmende, verbindende
und belebende Element Gottes. In manchen Lebenslagen tröstet
uns der Heilige Geist Gottes wie ein mütterlicher oder väterlicher
Beistand. Wir erahnen dabei das grenzenlose Vertrauen, das liebevolle
Eltern ihren Kindern entgegenbringen. Sie ermahnen und lehren die
Kinder, um die Entwicklung ihrer Persönlichkeit förderlich
zu unterstützen. Dann wieder rührt uns der Geist Gottes
in einer Weise an, die wir manchmal nur schwerlich mit Worten beschreiben
können. Alte Liedtexte, wie in den heutigen die Marienliedern
oder vertraute Gebetsworte von längst verstorbenen Personen setzen
in unserem Innern etwas in Bewegung. |
Plötzlich tauchen Gefühle
oder Empfindungen auf, die uns an ein vergangenes Geschehen erinnern und
unsere Stimmung schlagartig heiter machen. Unerwartet und unberechenbar
eröffnen sich uns dadurch oft neue Handlungsmöglichkeiten für
die gegenwärtigen Herausforderungen. Wir wissen dann auf einmal, was
wir als nächstes tun können. Wenn der Heilige Geist in diesem
Sinne, wie bei Maria in uns Wohnung nimmt, richtet sich der Blick in unserem
Wirken auf die fürsorgliche, emotionale Seite in unseren Beziehungen.
Wir sehen das Gute oder sogar das Beste im anderen. Gerade in Zeiten von
strukturellen Veränderungen in unserer Gesellschaft müssen wir
alte Wege neu entdecken und beleben, um das Miteinander achtsamer und würdiger
zu gestalten. Auch wenn Begriffe wie Strukturen und Strategie in Bereichen
von Erziehung, Bildung, Politik, Wirtschaft oder Kirche ihren berechtigten
Platz haben, müssen sie durchwirkt werden vom Geist Gottes. Andernfalls
bleiben sie rigide Muster, die kaum lebenswertes Leben in Lebensfreude zulassen.
Wenn wir den Geist Gottes, in uns Wohnung nehmen lassen, wird er zur Schöpfungsquelle,
die unser Tun speist und sich im menschlichen Zusammenleben entfaltet. Betrachtet
man die Eigenschaften und Zuschreibungen für den Heiligen Geist, so
darf auch die im Hebräischen verwendete Bezeichnung "ruach" als
weibliche Gotteskraft gedacht werden. Indem "ruach", der Geist Gottes
in Maria Wohnung bezieht, hat das weibliche die gleiche Würde wie das
männliche Bild Gottes. Leidenschaft, Berührung, Zärtlichkeit,
Mitgefühl und Versöhnung sind wertvolle Geisteskräfte, um
die Bestrebungen nach Erfolg, Wachstum, Reichtum und Macht zu wandeln. Maria
hat nicht bloß rational erfasst, was Gott ihr da zutraut. Sie hat
sich ganzheitlich eingelassen und ist letztlich so zum Vorbild für
uns alle geworden. Maria stärkt durch ihre Haltung die Zuversicht,
dass Gott in jeder und jedem von uns wirkt. Wir dürfen sicher sein,
dass es für das Kommen, den Einzug des Geistes Gottes keines Bewerbungsgesprächs,
keiner Teilnahme an Kompetenzüberprüfungen, keiner juristisch
ausgeklügelter Mietverträge oder sonstiger Formalitäten bedarf.
Gott misst unseren Wohnraum nicht nach Quadratmetern aus oder unterzieht
ihn vor dem Bewohnen einer umfassenden Prüfung, sondern er setzt sich
ganz vorbehaltlos sogar in die kleinste verfügbare Ecke. Es liegt also
an jeder und jedem Einzelnen, ob sie oder er sich bewusst, wie Maria, dem
Geist Gottes öffnet und ihm unkündbar Wohnung gewährt. Ich
lade euch und Sie dazu ein in einer kurzen Stille nachzuspüren, wann
und wie Gott mit seiner Geistes- und Segenskraftkraft bereits in uns Wohnung
nehmen durfte.
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Lied: Ave Maria (Kanon)
Fürbitten: Einleitung
und Abschluss
Alle gesungener Kyrieeleisonruf als Antwort
1. Hilf uns, im Alltag immer wieder Räume zu öffnen, damit
Gottes Geist bei uns einziehen kann.
2. Gib uns den Mut, in Deinem Geist gegen rigide Machtansprüche
und Ungerechtigkeiten aufzustehen.
3. Mache uns bereit, immer wieder ins Gespräch mit Dir zu treten.
4. Stärke Frauen darin, ihre weibliche Ebenbildlichkeit authentisch
zu leben.
5. Mache uns empfindsam für das vertrauensvolle Handeln Marias
auf Deinen Ruf hin und hilf uns selbst zu Hörenden zu werden.
6. Dein Geist stärke uns, wenn wir in leidvollen Situationen
anderen Menschen beistehen und Trost spenden.
Überleitung zum Vater
unser
Lied: Der güldene
Rosenkranz
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Gebet: (alle)
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Magnifikat
großhalten vor der welt
will ich dich
durch meine lebenslust
durch meine liebe
durch das feuer in mir
großhalten
denn DU bist um mich
machst mich stolz und gelassen
setzt mich frei
gibst mir schubkraft
beflügelst meine Gedanken
großhalten in meinem
herzen
will ich dich
gegen meine kleinlichkeit
gegen mein selbstmitleid
gegen alle berechnung
dich einlassen und
großhalten
(Hildegard König)
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Einladung zur Maibowle, Dank
an die Musik...
Segen und Entlassruf
Lied: Segne du Maria
Danach gab es wieder Werners berühmte
Maibowle, garniert mit Häppchen und viel Gebäck. Dieses Mal
aber nicht auf der Wiese vor der Kirche, sondern -wegen des schlechten
Wetters- im oberen Haus der Landvolkshochschule.
Bilder: Alfred Bayer
zu früheren Maiandachten. .
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