Was haben philosophische Gespräche über Heimat,
eine Sternwanderung und gesellige Kreistänze gemeinsam?
Das alles ist Teil des Jahrespro-gramms der Katholischen Landvolk-bewegung
Dachau. Und zwar seit 30 Jahren.
von
Dominik Göttler
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Landkreis
- Seit mittlerweile 30 Jahren gestalten die Mitglieder der
Katholischen Landvolkbeweung Dachau (KLB) das Leben auf dem
Land, in Dorf, Kirche und Gesellschaft mit Veranstaltungen
aller Art aktiv mit. Das 30jährige Bestehen wollen die
Mitglieder mit einer großen Feier am Petersberg zelebrieren.
Der
Petersberg hat für die Mitglieder der KLB eine besondere
Bedeutung. Mit Pfarrer Josef Mayer sitzt dort ihr geistlicher
Beirat, und zudem haben viele der KLB-Mitglieder ganz persönliche
Erfahrungen in Seminaren, Tagungen und Gottesdiensten am Petersberg
gemacht.
Hervorgegangen
ist die KLB aus der katholischen Landjugend. Dort ist die
Zugehörigkeit in der Regel mit der Hoch-zeit beendet.
Doch weil sich viele Ehemalige auch weiter gemeinschaftlich
engagieren wollten, entstand die KLB. Zuerst als lose Vereinigung
in den 1960er Jahren, deren Aktivität aber nach einiger
Zeit wieder abflaute.
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Engagiert seit Jahren: KLB-Vorsitzender
Werner Götz und stellvertretende Vorsitzende Käthi
Kreitmair
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Aushängeschild
der KLB sind die Arnbacher Gespräche. Auch sie jähren
sich im kommenden Jahr zum 30.Mal.
Mit Vorträgen über religiöse wie weltliche
Themen zieht die KLB neben den derzeit rund 150 Mitgliedern
auch viele Landkreisbürger an, die nicht in der KLB tätig
sind.
Trotz
beständiger Mitgliederzahl hat die KLB, wie so viele
Vereine im Landkreis, ein Nachwuchsproblem. Zwar gibt es auch
ein "junges Landvolk", doch auch dort sind die Mitglieder
mittlerweile meist jenseits der 40 und fest im Familien- und
Berufsleben verankert.
Wie
die Zukunft der KLB aussehen soll, werden die Mitglieder deshalb
auch bei ihrer Feier zum 30-jährigen Bestehen ansprechen,
die im Anschluss an ein großes offenes Singen am Petersberg
stattfindet. "Wir werden uns in einer Art freiem Fabulieren
darüber unterhalten, wie die KLB in zehn Jahren aussehen
könnte", sagt Götz.
Denn
für angestaubt hält Götz die KLB trotz steigendem
Altersdurchschnitt keinesfalls. "Wir sind durchaus aufmüpfig"
sagt er. Die kirchlichen Vorgaben aus dem Vatikan haben die
Mitglieder nicht immer kritiklos entgegengenommen. "Auch
wenn wir ja eher konservativ sind." Doch da hakt die
stellvertretende Vorsitzende Käthi Kreitmair ein: "Sind
wir das wirklich" ? "Einigen wir uns auf wertekonservativ",
entgegnet Götz und lächelt.
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Anfang der 80er Jahre belebten einige engagierte Christen aus
dem Landkreis die KLB neu, und so wurde 1984 erstmals ein Verband
mit eingetragenen Mitgliedern gegründet. Den ersten Vor-stand
bildeten Hans Ziegldrum, Anneliese Bayer, Käthe Kreitmair,
Hildegard Mayerhofer und Georg Bieringer; als erster geistlicher
Beirat war Pfarrer Alois Zenner tätig.
Von da an organisierten die Verantwortlichen jährlich ein
vielfältiges Programm. Werner Götz, der aktuell mit
Lieselotte Werner den Vorsitz bildet, hat rückblickend
vier tragende Säulen des Wirkens der KLB ausgemacht: "Glauben
leben, Bildung erfahren, Kultur wahrnehmen und Feste feiern.
"Diese vier Säulen versuchen wir bis heute in unserem
Jahresprogramm zu vereinen", betont der 68-Jährige
aus Vierkirchen.
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