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Auf den Spuren von St.Jakob und Ignaz Günther   am 21.9.2008

Wallfahrtskirche Bettbrunn

Im Jahre 1125 soll sich der Sage nach folgendes Wunder ereignet haben: Ein Hirte hatte eine geweihte Hostie in seinen Hirtenstab verborgen. Als ein Gewitter aufzog und das Vieh auseinanderlief, warf er mit seinem Stecken nach den Tieren. Die Hostie fiel auf den Boden und ließ sich weder vom Hirten noch von einem herbeigeholten Priester aufheben. Erst dem Regensburger Bischof Hartwig gelang es, die Hostie zu erheben. Daraufhin wurde über dem Platz eine hölzerne Kapelle erbaut. Bettbrunn ist somit die älteste bezeugte bayerische Hostienwallfahrt.
1329 brannte das erste hölzerne Kirchlein ab, und mit ihm verbrannte die Hostie von 1125. Daraufhin verehrte man eine hölzerne Figur des St. Salvators, das den Brand überstanden hatte. Die 34 Zentimeter hohe Holzplastik aus der Zeit der Hochromanik (um 1125), stellt Jesus als König dar.

Die Kirche ist auch heute noch ein bekannter Wallfahrtsort, zu dem jährlich mehr als 60 Pfarrgemeinden pilgern. Alle 100 Jahre überbringen diese eine Votivkerze, die im Chorraum fest aufgestellt wird. Bei der Säkularisation 1803 wurden 200 der damals 300 besonders großen Kerzen weggeschafft. Heute sind wieder etwa 240 dieser "Immerkerzen" vorhanden; die älteste stammt aus Ingolstadt aus dem Jahr 1378; sie ist die älteste Europas.
Den Innenraum der Kirche schmückten der bayerische Hofmaler Christian Wink und der Stukkateur Franz Xaver Feichtmayr. Hervorragende Einzelfiguren sind die steinerne Salvatorfigur von 1526, eines der reifsten Werke des Ingolstädter Bildhauers Georg Vischer, und -gegenüber der Kanzel- die Spätrokokomadonna (Maria vom Siege) von 1780, wahrscheinlich ein Werk des Eichstätter Bildschnitzers Joseph Anton Breitenauer.