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Wallfahrtskirche
Bettbrunn
Im
Jahre 1125 soll sich der Sage nach folgendes Wunder ereignet haben:
Ein Hirte hatte eine geweihte Hostie in seinen Hirtenstab verborgen.
Als ein Gewitter aufzog und das Vieh auseinanderlief, warf er mit
seinem Stecken nach den Tieren. Die Hostie fiel auf den Boden und
ließ sich weder vom Hirten noch von einem herbeigeholten Priester
aufheben. Erst dem Regensburger Bischof Hartwig gelang es, die Hostie
zu erheben. Daraufhin wurde über dem Platz eine hölzerne Kapelle
erbaut. Bettbrunn ist somit die älteste bezeugte bayerische Hostienwallfahrt.
1329 brannte das erste hölzerne Kirchlein ab, und mit ihm verbrannte
die Hostie von 1125. Daraufhin verehrte man eine hölzerne Figur
des St. Salvators, das den Brand überstanden hatte. Die 34 Zentimeter
hohe Holzplastik aus der Zeit der Hochromanik (um 1125), stellt
Jesus als König dar.
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Die
Kirche ist auch heute noch ein bekannter Wallfahrtsort, zu dem jährlich
mehr als 60 Pfarrgemeinden pilgern. Alle 100 Jahre überbringen diese eine
Votivkerze, die im Chorraum fest aufgestellt wird. Bei der Säkularisation
1803 wurden 200 der damals 300 besonders großen Kerzen weggeschafft. Heute
sind wieder etwa 240 dieser "Immerkerzen" vorhanden; die älteste stammt
aus Ingolstadt aus dem Jahr 1378; sie ist die älteste Europas.
Den
Innenraum der Kirche schmückten der bayerische Hofmaler Christian Wink
und der Stukkateur Franz Xaver Feichtmayr. Hervorragende Einzelfiguren
sind die steinerne Salvatorfigur von 1526, eines der reifsten Werke des
Ingolstädter Bildhauers Georg Vischer, und -gegenüber der Kanzel- die
Spätrokokomadonna (Maria vom Siege) von 1780, wahrscheinlich ein Werk
des Eichstätter Bildschnitzers Joseph Anton Breitenauer.
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